USA: Mörder trotz Protesten von Angehörigen des Opfers hingerichtet

USA: Mörder trotz Protesten von Angehörigen des Opfers hingerichtet

Washington, Atmore (epd). Trotz der Proteste von Angehörigen des Mordopfers hat der US-Bundesstaat Alabama am Donnerstag (Ortszeit) Medienberichten zufolge den 50-jährigen Joe Nathan James hingerichtet. James hatte laut Todesurteil 1994 seine ehemalige Freundin Faith Hall erschossen, möglicherweise aus Eifersucht. Halls Familie appellierte laut der Plattform „al.com“ an Alabamas Gouverneurin Kay Ivey, James zu verschonen. Halls Töchter und Halls Bruder hätten James seine Tat verziehen.

„Wir sollten nicht Gott spielen“, sagte Tochter Toni Hall in einem örtlichen Fernsehsender. Das Prinzip „Auge um Auge“ sei keine gute Lebenshaltung. James appellierte an das Oberste Gericht. Er sei Muslim und eine Hinrichtung ohne Zustimmung der Hall-Familie verstoße gegen seine religiösen Rechte. Der Koran sehe vor, dass der Staat von der Todesstrafe Abstand nimmt, wenn der Bruder des Opfers das verlange.

Gouverneurin Ivy sagte am Mittwoch, sie sähe keinen Grund, die Hinrichtung aufzuschieben. Im laufenden Jahr sind in den USA acht Verurteilte hingerichtet worden. James' Exekution wurde im Hochsicherheitsgefängnis in Atmore (US-Staat Alabama) per Giftspritze vollstreckt. Alabamas Generalstaatsanwalt Steve Marshall sagte, Gerechtigkeit sei geschehen.