Frankfurt a.M., Abuja (epd). Die nigerianischen Behörden haben die Schließung aller Schulen in der Hauptstadt Abuja und dem angrenzenden Bundesstaat Nasarawa angeordnet. Die Kinder sollten wegen der Gefahr von bewaffneten Angriffen zuhause bleiben, berichtete der britische Sender BBC am Donnerstag. Berichte von Sicherheitsdiensten wiesen darauf hin, dass bewaffnete Gruppen Anschläge in verschiedenen Bundesstaaten und der Hauptstadt planen. Manche Bildungseinrichtungen haben das Schuljahr demnach bereits abgeschlossen, die meisten sollten jedoch erst kommenden Woche schließen. Privatschulen befinden sich in der Prüfungsphase.
Vor allem im Norden Nigerias werden seit Jahren immer wieder Schülerinnen und Schüler verschleppt. Laut BBC werden Hunderte von ihnen zur Erpressung von Lösegeld festgehalten. Auch islamistische Gruppen wie Boko Haram kidnappen Kinder und Jugendliche.
Die Sicherheitslage in der Hauptstadt hat sich in jüngster Zeit verschlechtert. Vor einigen Wochen befreiten bewaffnete Angreifer Hunderte Menschen aus einem Gefängnis. Am Sonntag wurden laut BBC mindestens drei Soldaten einer Eliteeinheit der Präsidentengarde getötet, die nach Berichten über einen bevorstehenden Angriff eine staatliche Universität für angehende Juristen sichern sollten.
Insgesamt nehmen Kriminalität und Gewalt in dem westafrikanischen Land seit Monaten deutlich zu. Dabei sind verschiedene bewaffnete Banden und islamistische Gruppen aktiv, die immer wieder Massenentführungen verüben.