Bundesstiftung Umwelt trotz Inflation noch mit positiver Jahresbilanz

Bundesstiftung Umwelt trotz Inflation noch mit positiver Jahresbilanz
Generalsekretär Bonde ruft zum Energiesparen auf
Die Inflation steigt rasant. Die Zinsen bleiben niedrig. Das bereitet auch der großen Bundesstiftung Umwelt Sorge. Zugleich mahnt sie zum Energiesparen und zum Einsatz moderner Technik für mehr Effizienz - in der Industrie wie beim alten Wohnhaus.

Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat eine positive Jahresbilanz 2021 gezogen, rechnet aber angesichts der starken Inflation und weiter niedriger Zinsen künftig mit schwächeren Jahren. Die Erträge aus der Vermögensanlage seien im vergangenen Jahr auf 114,6 Millionen und damit um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (73,6 Millionen Euro) gestiegen, sagte Generalsekretär Alexander Bonde am Montag am Sitz der Stiftung in Osnabrück. Die Fördersumme habe sich ebenso erhöht (auf knapp 60 Millionen Euro) wie das Stiftungskapital (auf 2,39 Milliarden Euro). „Wir bleiben damit ein verlässlicher Fördermittelgeber, insbesondere für Unternehmen aus der mittelständischen Wirtschaft“, betonte Bonde.

Zugleich rief der Generalsekretär Politik, Wirtschaft und die Bevölkerung angesichts der aktuellen Energiekrise zum Energiesparen und zu einem effizienteren Einsatz von Energien auf. Beides berge neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien großes Potenzial, um die Energiewende zu schaffen. Es müsse aber schneller gehandelt werden als geplant.

DBU-Abteilungsleiter Felix Gruber forderte den konsequenten Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um die Energieversorgungsnetze zu stabilisieren. Insgesamt müssten sich Verbraucher und Industrie darauf einstellen, Energie von Wind und Sonne dann zu nutzen, wenn sie zur Verfügung stehe. In vielen Industrieprozessen könne zudem durch den Einsatz neuer Technologien Energie effizienter genutzt werden. Gruber nannte beispielhaft die Kaffeeröstung, die Herstellung von Druckwalzen und Gießereien.

Große Energiesparpotenziale biete auch der gesamte Bausektor, betonte DBU-Referatsleiterin Sabine Djahanschah. Die Sanierung alter Gebäude spiele dabei eine große Rolle. Der Bedarf an Heizwärme bei Mehrfamilienhäusern lasse sich etwa durch Sanierung von Gebäudehülle und Haustechnik auf ein Zehntel reduzieren. Zudem sollte vermehrt auf Kreislaufwirtschaft und die Wiederverwertbarkeit von Baustoffen geachtet werden.

Finanzchef Michael Dittrich wies darauf hin, dass der aktuell rasante Anstieg der Inflation die Leistungsfähigkeit der Stiftung künftig vermutlich einschränken werde. „Wenn die Inflation weiter so hoch bleibt oder gar weiter ansteigt, werden wir das reale, also kaufkraftbereinigte Stiftungskapital nicht dauerhaft erhalten können.“ Dennoch bleibe er optimistisch, dass angesichts der Reserven, die in den guten Jahren angelegt worden seien, die Fördermittel stabil bleiben. „Wir können einige schwierige Jahre überstehen.“

Die Stiftung legt laut Dittrich ihr Kapital breit gestreut unter anderem in Aktien, Immobilien, Unternehmens- und Staatsanleihen an. Neun Prozent seien in Immobilien und Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien angelegt worden. Diese Investitionen sollen ausgebaut werden.