G7-Proteste verlaufen friedlich

G7-Proteste verlaufen friedlich

Garmisch-Partenkirchen (epd). Die Demonstrationen am Montag rund um den G7-Gipfel auf Schloss Elmau sind bislang friedlich verlaufen. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben, sagte ein Sprecher der polizeilichen G7-Pressestelle dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. Am Nachmittag waren 50 Demonstranten in Shuttlebussen von der Polizei zu einer Kundgebung in den Sicherheitsbereich nahe dem Tagungsort gebracht worden.

Dort durften sie in Hör- und Sichtweite des Schlosses demonstrieren. Die Veranstalter vom Bündnis „Stop G7 Elmau“ hatten die polizeilichen Auflagen vorab zwar kritisiert, weil sie näher am Schloss demonstrieren wollten. Letztlich stimmten sie den Sicherheitsbestimmungen aber zu. Zusätzlich zu der Demonstration fand bei großer Hitze und Sonnenschein eine mehrstündige Sternfahrt auf mehreren Routen zu Fuß und per Rad statt. Zu Teilnehmerzahlen konnte die Polizei noch keine Angaben machen.

Insgesamt zeichnet sich eine deutlich geringere Beteiligung an den G7-Protesten ab als erwartet. Zu einer Großdemonstration am Samstag in München waren trotz guten Wetters statt der erwarteten 20.000 Teilnehmer laut Polizeiangaben nur 4.000 gekommen, zu der angekündigten Großdemo am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen nur rund 1.000.

Der Berliner Soziologe Dieter Rucht sieht für die geringe Beteiligung auch den Ukraine-Krieg verantwortlich. Das Thema sei absolut dominant und überschatte alles andere, sagte der Protestforscher am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Wir haben einen zentralen Konfliktherd und im Schatten dessen ist es schwierig, viel Aufmerksamkeit zu erzeugen.“