381 oppositionelle Demonstranten in Kuba verurteilt

381 oppositionelle Demonstranten in Kuba verurteilt

Frankfurt a.M., Havanna (epd). In Kuba sind 381 Oppositionelle zu teilweise hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden, die im Juli vergangenen Jahres gegen das Regime protestiert hatten. Wie die Generalstaatsanwaltschaft am Montag (Ortszeit) mitteilte, erhielten 36 Verurteilte Freiheitsstrafen von bis zu 25 Jahren Haft. 16 der Verurteilten sind jünger als 18 Jahre.

Die meisten der Regimegegner wurden verurteilt, weil sie sich des Aufruhrs, der Sabotage, des Raubes, der Körperverletzung, der Missachtung von Autoritäten und der Unruhestiftung schuldig gemacht haben sollen. Die Urteile seien auf einwandfreier rechtlicher Grundlage getroffen worden, schrieb die regierungseigene Zeitung „Granma“. Nichtregierungsorganisationen bezweifeln jedoch die Angaben der Generalstaatsanwaltschaft. Nach Angaben der Organisation Cuban Prisoners Defenders sitzen derzeit 1.046 Menschen aus politischen Gründen im Gefängnis. Die Mehrheit von ihnen sei bei den Demonstrationen vom Juli 2021 festgenommen worden, 246 seien zu Haftstrafen von zehn oder mehr Jahren verurteilt worden.

Am 11. Juli 2021 waren in zahlreichen Städten Tausende gegen die wirtschaftliche Lage und für demokratische Rechte auf die Straße gegangen. Es waren die mit Abstand größten regierungskritischen Proteste sei langem. Etwa 1.400 Beteiligte wurden festgenommen. Das Vorgehen der Sicherheitskräfte stieß international auf Kritik. Die kubanische Regierung wirft dagegen der US-Regierung vor, die Demonstrationen provoziert zu haben.