Honduras: Ermordete Umweltschützerin zur Nationalheldin erklärt

Honduras: Ermordete Umweltschützerin zur Nationalheldin erklärt

Mexiko-Stadt, Tegucigalpa (epd). Das Parlament von Honduras hat die 2016 ermordete Umweltschützerin Berta Cáceres zur „Nationalheldin“ erklärt. Das teilte das Abgeordnetenhaus am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter mit. Das Leben und die Verdienste der indigenen Aktivistin sollen Schulstoff werden, ihr Bild soll auf einem Schein der honduranischen Währung Lempira erscheinen. Dem Beschluss zufolge, der bereits am Mittwochabend gefällt wurde, will das Parlament auch einen „Berta-Cáceres-Preis“ schaffen.

Berta Cáceres wurde am 2. März 2016 in ihrem Haus in der Gemeinde La Esperanza ermordet. Die damals 44-Jährige hatte sich für die Rechte der Lenca-Indigenen eingesetzt, denen sie selbst angehörte. Der Grund für die Ermordung war ihre Beteiligung am Widerstand gegen ein Wasserkraftwerk in ihrer Heimat im Westen von Honduras.

Die Tat hatte auch international für großes Aufsehen gesorgt. 2019 wurden vier Täter zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, im vergangenen Jahr erklärte ein Gericht den Drahtzieher und ehemaligen Chef des Energiekonzerns DESA, der das umstrittene Staudammprojekt betreiben sollte, für schuldig. Die Höhe des Strafmaßes für den Firmenleiter soll am 17. Juni bekanntgegeben werden.