Schulze warnt vor schwerster Hungerkrise seit Jahrzehnten

Schulze warnt vor schwerster Hungerkrise seit Jahrzehnten

Berlin (epd). Im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft will Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) den Kampf gegen den Hunger voranbringen. „Wenn wir nichts tun, droht die schwerste Hungersnot seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Schulze vor Beginn des Treffens der Entwicklungsminister der G7-Staaten am Mittwoch in Berlin. Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine werde die Not „dramatisch verschärft“.

Schulze zeigte sich zuversichtlich, dass bei dem Treffen der Entwicklungsminister der sieben führenden Industrienationen ein globales Bündnis für Ernährungssicherheit auf den Weg gebracht wird. Das Bündnis solle „schnell und vorausschauend“ die Hilfe koordinieren, sagte sie. Zugleich müsse die Landwirtschaft auch wegen des Klimawandels langfristig widerstandsfähiger gemacht werden. „Dürren werden immer häufiger, Ernten fallen aus.“

Bereits vor dem Ukraine-Krieg hatte der weltweite Hunger zugenommen. Dafür verantwortlich sind unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, Konflikte und hohe Lebensmittelpreise. Hinzu kommen Extremwettereignisse wie die Dürre in Ostafrika oder Überschwemmungen im Südsudan. Der Ukraine-Krieg könnte die Hungerkrise weiter verschärfen, weil Weizenlieferungen aus der Ukraine ausfallen. Wie Russland zählt das osteuropäische Land zu den größten Weizenexporteuren der Welt.

Deutschland hat gegenwärtig den Vorsitz der G7, dem Gremium der sieben Industrienationen Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, USA, Kanada und Deutschland. Am Mittwoch und Donnerstag tagen die G7-Entwicklungsminister und -ministerinnen in Berlin. Daran nehmen auch Vertreter aus Indonesien, Indien, dem Senegal, der Ukraine sowie den UN teil. Schulze hatte erstmals bei der Weltbank-Frühjahrstagung in Washington ein neues Bündnis für globale Ernährungssicherheit vorgeschlagen.