Studie: Unternehmen profitieren von Geflüchteten

Studie: Unternehmen profitieren von Geflüchteten

Berlin (epd). Unternehmen in Deutschland profitieren einer Studie zufolge von der Integration Geflüchteter in ihre Belegschaft. Nach der am Dienstag in Berlin vorgestellten Analyse führt die Beschäftigung von Flüchtlingen zu einer Vielzahl von Vorteilen für die Betriebe wie erhöhter Produktivität und mehr Kreativität der Belegschaft. Die gemeinsame Studie der gemeinnützigen Organisation "Tent Partnership for Refugees” und des Forschungsinstituts DIW Econ analysiert die Erfahrungen von 100 mittleren und großen deutschen Unternehmen, die seit dem Höhepunkt der großen Flüchtlingsbewegung im Jahr 2015 Geflüchtete eingestellt haben.

Trotz fehlender Sprachkenntnisse und Schwierigkeiten bei der Anerkennung ausländischer beruflicher Qualifikationen bewerten die befragten Unternehmen in der Umfrage die Integration von Geflüchteten in ihre Belegschaft als sehr erfolgreich: 64 Prozent gaben an, positive Erfahrungen gemacht zu haben. 60 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie nach der Anstellung von Geflüchteten auf internationalen Märkten erfolgreicher agierten. 78 Prozent stellten eine höhere Zufriedenheit in der gesamten Belegschaft fest.

57 Prozent sagten, dass sie von einer höheren Produktivität profitiert haben, die auch aus einer größeren Diversität der Belegschaft resultiere. 61 Prozent berichteten von einer gesteigerten Kreativität innerhalb des Unternehmens, da Geflüchtete beispielsweise Problemlösungen aus unterschiedlichen Perspektiven angehen. Als Ergebnis dieser Erfahrungen wollen 88 Prozent der Unternehmen im Jahr 2022 weitere Geflüchtete einstellen.

Alexander Kritikos, Mitglied des Vorstands des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sieht in Geflüchteten „ein großes Potenzial für den deutschen Arbeitsmarkt“. Viele von ihnen hätten sich zu erfahrenen Arbeitskräften entwickelt, die den Personalbedarf in vielen Bereichen der Wirtschaft ausgleichen könnten.

Andreas Wolter, Deutschland-Chef von „Tent Partnership for Refugees“, forderte die Unternehmen auf, ihr Engagement bei der Jobintegration von Geflüchteten weiter auszubauen. Mit ihnen „können Unternehmen ihr Personal diversifizieren und einen engagierten, qualifizierten Talentpool gewinnen“, sagte er.