Zoll am Frankfurter Flughafen verstärkt Kampf gegen Geldwäsche

Zoll am Frankfurter Flughafen verstärkt Kampf gegen Geldwäsche

Frankfurt a.M. (epd). Geldscheine in Kofferböden und Shampooflaschen: Das für den Flughafen Frankfurt am Main zuständige Hauptzollamt verstärkt den Kampf gegen Geldwäsche. Dazu würden Teams mit Spürhunden gebildet, die Passagiere vor der Ausreise in ein Land außerhalb der Europäischen Union (EU) kontrollieren, sagte der Leiter des Hauptzollamts, Markus Tönsgerlemann, am Donnerstag. Derzeit seien 26 solcher Teams im Einsatz, künftig sollten es 30 sein. Der besondere Fokus gelte Reisenden nach Osteuropa, Asien und Südamerika.

Europaweit sind Drittlandreisende verpflichtet, Barmittel ab 10.000 Euro bei der Ein- oder Ausreise in die EU anzumelden. Im vergangenen Jahr seien 723 Verstöße gegen diese Pflicht festgestellt worden. Die Scheine seien in Kofferböden, in Shampooflaschen oder Schokolade-Osterhasen gefunden worden. Die Höhe der versteckten Geldsumme habe rund 60 Millionen Euro betragen, sagte Tönsgerlemann. 637 Bußgeldverfahren seien eingeleitet worden.

Großes Thema am Flughafen seien auch immer wieder die Verstöße gegen den Artenschutz, sagte Tönsgerlemann. So wurden laut Jahresbericht 2021 rund 50.000 geschützte Tiere und Pflanzen sowie Erzeugnisse daraus sichergestellt.

Findig zeigten sich die Schmuggler auch bei der Produktion und dem Transport von Rauschmitteln. Die Frankfurter Zollfahnder präsentierten etwa eine ein Motorengetriebe, in dem 15 Kilogramm Amphetamine versteckt waren, sowie ein asiatisches Holzmosaik, dessen Rahmen mit zehn Kilogramm Crystal Meth gefüllt war. Insgesamt wurden laut Jahresbericht 26.000 Kilogramm Drogen im Wert von 129 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen, darunter große Mengen der Kaudroge Khat, Kokain und synthetische Drogen wie Amphetamine und Ecstasy.

Nach den Angaben des Zollfahndungsamtes Frankfurt wurden im vergangenen Jahr 2.537 Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 2.752 Tatverdächtige eingeleitet. Durch die Gerichte seien 241 Jahre Freiheitsstrafen sowie Geldstrafen in Höhe von mehr als 316.000 Euro verhängt worden, sagte die Behördenleiterin Cosima Schmidt.