Ostermärsche in NRW mit Kundgebung in Gronau begonnen

Ostermärsche in NRW mit Kundgebung in Gronau begonnen

Gronau (epd). Mit Protesten gegen die einzige deutsche Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau haben am Freitag die diesjährigen Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen begonnen. Bei der Auftaktkundgebung solidarisierten sich die Ostermarschierer mit der ukrainischen Bevölkerung und verurteilten den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der sofort beendet werden müsse. Außerdem forderten sie die Schließung der Atomanlage.

In mehreren Fahrrad-Demos fuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend direkt zur Atomfabrik, wo eine weitere Kundgebung mit rund 200 Menschen geplant war - vergangenes Jahr gab es etwa 150 Teilnehmer. An der Anlage sollten der Preisträger des Alternativen Nobelpreises 2021 und Co-Vorsitzende der russischen Umweltorganisation Ecodefense, Wladimir Sliwjak, sowie Angelika Claussen von den Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) sprechen.

Die Urananreicherungsanlage sei nicht nur ökologisch brisant, sagte Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau dem Evangelischen Pressedienst (epd). In der Fabrik könnte nach einem Umbau auch Uran für Atomwaffen angereichert werden. Vom Betreiber Urenco nach Russland gelieferter Uranmüll könne dort bereits jetzt zur Herstellung panzerbrechender Munition verwendet werden.

Urenco beliefere auch den ukrainischen AKW-Betreiber Energoatom, erklärten die Veranstalter der Demo. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine drohten dort daher neben den Grausamkeiten der Kämpfe auch massive radioaktive Gefahren.

Bis Ostermontag lädt die Friedensbewegung bundesweit zu mehr als hundert Ostermärschen gegen Krieg, Aufrüstung und Klimawandel ein. Wegen des Kriegs in der Ukraine wird in diesem Jahr mit mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern als in den Vorjahren gerechnet. Eine der größten Veranstaltungen ist voraussichtlich der Ostermarsch Rhein-Ruhr von Karsamstag bis Ostermontag, der von Duisburg bis Dortmund durch mehrere NRW-Städte führt.