OECD: Öffentliche Gelder für Entwicklungshilfe auf Rekordhoch

OECD: Öffentliche Gelder für Entwicklungshilfe auf Rekordhoch

Paris, Frankfurt a.M. (epd). Die Gelder für öffentliche Entwicklungshilfe sind im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen. Nach Angaben der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhöhte sich die Entwicklungshilfe der Geberländer im Jahr 2021 auf 179 Milliarden US-Dollar (164 Milliarden Euro). Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs von 4,4 Prozent, wie die OECD am Dienstag in Paris mitteilte.

Die Geberländer hätten bewiesen, dass sie in Krisenzeiten Hilfe bereitstellen, sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. Zugleich mahnte er mit Blick auf die Folgen des Ukraine-Krieges wie steigende Lebensmittelpreise in armen Ländern weitere Anstrengungen an.

Die OECD schätzt, dass etwa 6,3 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) und damit 3,5 Prozent der gesamten öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) für Corona-Impfstoffspenden ausgegeben wurden. Abzüglich dieser Ausgaben liegt der Zuwachs bei den Entwicklungsausgaben im Vergleich zu 2020 demnach bei 0,6 Prozent. Insgesamt haben die Geberländer die Corona-Hilfen für ärmere Länder mit 18,7 Milliarden US-Dollar (17,2 Milliarden Euro) finanziert, damit floss mehr als ein Zehntel der Entwicklungshilfe in die Pandemiebekämpfung.

Die öffentliche Entwicklungshilfe entsprach rund 0,33 Prozent des Bruttonationaleinkommens der Geberländer. Damit wurde das UN-Ziel, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben, abermals weit verfehlt. Fünf Länder erreichten das sogenannte 0,7-Prozent-Ziel laut den vorläufigen Daten der OECD. Auch Deutschland schaffte dies nach 2016 und 2020 mit einem Anteil von 0,74 Prozent zum dritten Mal, wenn auch Ausgaben für Flüchtlinge im Inland mitgezählt werden. Ohne diese Kosten lagen die deutschen Ausgaben für Entwicklungshilfe bei 0,68 Prozent.

In die ODA-Quote eingerechnet werden öffentliche Gelder, die für die Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung armer Länder ausgegeben werden - und in dem Zusammenhang auch an internationale Organisationen fließen können. Die meisten der staatlichen Entwicklungsgelder in Deutschland stammen aus dem Bundesentwicklungsministerium. Auch Impfstoffspenden aus Deutschland wurden im vergangenen Jahr als Entwicklungshilfe angerechnet.