Bischof: Corona könnte Gottesdienstbesuch nachhaltig schädigen

Bischof: Corona könnte Gottesdienstbesuch nachhaltig schädigen
29.03.2022
epd
epd-Gespräch: Marcus Mockler und Christine Süß-Demuth

Karlsruhe (epd). Die Einschränkungen des Gottesdienstbesuchs während der Corona-Pandemie könnten sich nach Einschätzung des scheidenden Bischofs der Evangelischen Landeskirche in Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, nachhaltig auswirken. Er befürchte, dass manche, „die jetzt zwei Jahre nicht mehr in Gottesdienste gegangen sind, das auch künftig nicht mehr tun“, sagte Cornelius-Bundschuh dem Evangelischen Pressedienst (epd). Selbst an Weihnachten könnten Menschen das Gefühl haben, es gehe auch ohne Gottesdienst, vermutet er.

Die Kirche müsse in dieser Situation von ihrer zentralen Botschaft „Fürchte dich nicht!“ reden, unterstrich der Theologe, der am 10. April in den Ruhestand verabschiedet wird. Man solle Menschen zeigen, wie hilfreich der Glaube sei und wie wichtig die Kirche dafür sei, ihn weiterzugeben.

Die jährlichen Leistungen des Staates an die Kirche sollten nach Meinung von Cornelius-Bundschuh bald abgelöst werden. Viele Jahrhunderte hätten sich die Kirchen in erster Linie im Gegenüber zum Staat verstanden. Doch durch die Demokratisierung habe die Zivilgesellschaft an Gewicht gewonnen. Als Kirche kooperiere man mit anderen Akteuren und bringe in dieses Miteinander die christliche Perspektive ein.

Jochen Cornelius-Bundschuh war seit Mitte 2014 Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden. Ihm folgt zum 1. April die badische Pfarrerin Heike Springhart. Sie wird am 10. April offiziell in ihr Amt eingesetzt.