Bericht: Neun von zehn Haushaltshilfen arbeiten schwarz

Bericht: Neun von zehn Haushaltshilfen arbeiten schwarz

Berlin (epd). In Deutschland arbeiten einem Zeitungsbericht zufolge neun von zehn Haushaltshilfen schwarz. „Rund 3,6 Millionen Haushalte in Deutschland beschäftigen jemanden, ohne die Tätigkeit offiziell anzumelden“, zitiert das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Sonntag) aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts glichen laut dem Bericht Umfrageergebnisse mit der Zahl gemeldeter Arbeitsverhältnisse ab. Den Berechnungen zufolge dürften vier Millionen Haushalte Hilfen in Anspruch nehmen - den Behörden bekannt seien aber nur 400.000 entsprechende Arbeitsverhältnisse, 330.000 davon Minijobs, hieß es.

Den Angaben zufolge greifen vor allem Besserverdienerinnen und Besserverdiener auf Haushaltshilfen zurück. Das monatliche Durchschnittseinkommen in Haushalten mit Hilfskraft betrage 4.800 Euro und liege damit deutlicher höher als bei Haushalten ohne Aushilfe. Auch kämen in Haushalten mit pflegebedürftigen Personen wesentlich mehr Haushaltshilfen als andernorts zum Einsatz.

Die Autoren der Studie weisen auf die Risiken der Schwarzarbeit wie etwa den fehlenden Versicherungsschutz und die mangelnde soziale Absicherung hin, wie es in dem Zeitungsbericht weiter heißt. Vorgeschlagen wird demnach ein Gutscheinsystem: Bei diesem würde der Staat das Gehalt der Haushaltshilfen aufstocken. So würde ein Anreiz zur Anmeldung entstehen. Die Kosten für die Gutscheine könnten durch die Verminderung der Schwarzarbeit und eine Steigerung der Erwerbstätigkeit bei den Auftraggebern der Haushaltshilfen ausgeglichen werden.