Berlin (epd). Gegen Gewalt, Prostitution, Zwangsheirat und sexistische Werbung: Am Internationalen Frauentag hat die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes in Berlin für die Selbstbestimmung von Frauen demonstriert. In den vergangenen Jahrzehnten sei zwar einiges erreicht worden, hieß es am Dienstag bei den Protesten am Brandenburger Tor. Frauen seien dennoch weiter in vielen Bereichen Benachteiligungen ausgesetzt und litten unter häuslicher und sexualisierter Gewalt.
Auf grünen Plakaten wurde bei der Kundgebung auf Fortschritte der zurückliegenden Jahre hingewiesen. Dazu zähle die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe seit 1997, das 2002 eingeführte Recht auf Wohnen ohne Gewalttäter und die Strafbarkeit von Zwangsheiraten seit 2011, hieß es. Auf lila Plakaten wurden Forderungen wie mehr Frauenhausplätze, ein Kopftuchverbot für Kinder und ein Verbot von Leihmutterschaft benannt.
Frauen dürften nicht wie in der Prostitution als Ware behandelt werden, hieß es. „Prostitution ist keine Arbeit“, betonte eine Rednerin: „Prostitution ist und bleibt Gewalt gegen Frauen.“
Der Internationale Frauentag erinnere seit mehr als 100 Jahren jedes Jahr am 8. März an die Rechte von Frauen, die schon erreicht wurden oder die noch erkämpft werden müssten, hieß es im Aufruf: „Deswegen nannten ihn die Frauen der damaligen Arbeiterinnenbewegung auch Frauenkampftag.“ Am ersten internationalen Frauentag seien 1911 in mehreren Ländern Millionen von Frauen auf die Straße gegangen. Die Themen beträfen „alle Frauen, weltweit und durch alle sozialen Schichten hinweg“.