Umfrage: Bürger unterstützen geplante Steigerung der Militärausgaben

Umfrage: Bürger unterstützen geplante Steigerung der Militärausgaben

Köln (epd). Der Krieg Russlands in der Ukraine hat bei den Bundesbürgern offenbar das Verständnis für steigende Militärausgaben deutlich beflügelt. So unterstützt laut einer repräsentativen Umfrage für den ARD-Deutschlandtrend die Mehrheit der Deutschen den Plan der Bundesregierung, ihre jährlichen Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen, wie der Westdeutsche Rundfunk am Donnerstag in Köln mitteilte. Die Anhebung auf mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes bezeichneten demnach 69 Prozent der Befragten als richtig. 19 Prozent bewerteten die Anhebung der Verteidigungsausgaben als falsch. Die Schaffung eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr bezeichneten 65 Prozent als richtig.

Die Antwort der Bundesregierung auf den russischen Angriff bewertete gut die Hälfte der Befragten (53 Prozent) als angemessen. Für knapp drei von zehn Wahlberechtigten (27 Prozent) ging die bisherige Reaktion Berlins sogar nicht weit genug. Für jeden Siebten (14 Prozent) war sie zu weitgehend.

Den Ausschluss wichtiger russischer Banken aus dem Zahlungssystem Swift hielten 82 Prozent für richtig, den Stopp des Genehmigungsverfahrens für die russische Erdgas-Pipeline Nord-Stream 2 unterstützten 67 Prozent. Deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine wurden von 61 Prozent der Befragten befürwortet. Vor einem Monat hatte die Quote noch bei 20 Prozent gelegen.

63 Prozent der Befragten begrüßten zudem die Idee, die Ukraine langfristig in die Europäische Union aufzunehmen. Jeder vierte Befragte (26 Prozent) lehnte dies ab. Infratest dimap hatten für die Umfragen mehr als 1.300 wahlberechtigte Menschen in Deutschland interviewt.