Zwölf Verhandlungstermine im Prozess um Tankstellenmord

Zwölf Verhandlungstermine im Prozess um Tankstellenmord

Bad Kreuznach, Idar-Oberstein (epd). Vor dem Landgericht Bad Kreuznach beginnt am 21. März der Prozess gegen einen 50-jährigen Mann, der im vergangenen September im Streit um die Maskenpflicht einen jungen Tankstellen-Mitarbeiter erschossen haben soll. Bis Mitte Mai seien insgesamt zwölf Verhandlungstermine festgelegt worden, teilte das Gericht am Montag mit. Die Staatsanwaltschaft wirft dem bislang nicht vorbestraften Angeklagten Mord und illegalen Waffenbesitz vor.

Der mutmaßliche Täter war nach Erkenntnissen der Ermittler am Abend des 18. September zum Einkaufen in die Tankstelle gekommen, in der zu diesem Zeitpunkt eine 20-jährige Aushilfskraft arbeitete. Weil er keine vorgeschriebene Maske trug, soll es zu einer kurzen Diskussion mit dem Mitarbeiter gekommen sein. Der Beschuldigte soll darauf die Tankstelle verlassen haben, um wenig später mit einer Maske und einem Revolver bewaffnet zurückzukehren.

Bei dem zweiten Besuch habe er zunächst die Maske aufgesetzt, sie dann an der Kasse abgenommen und dem 20-Jährigen aus kurzer Distanz in den Kopf geschossen, so die Ermittler. Der Mitarbeiter sei sofort tot gewesen. Der Angeklagte soll daraufhin die zuvor abgelegte Maske wieder über Mund und Nase gezogen und die Tankstelle verlassen haben.

Am nächsten Morgen war er festgenommen worden und befindet sich seither in Untersuchungshaft. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte er sich „seit langem durch die zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angeordneten Beschränkungen belastet gefühlt“ und daher beschlossen, „ein Zeichen zu setzen“. Den Mitarbeiter der Tankstelle habe er mitverantwortlich für die Situation gemacht.