Zensus 2022 soll wichtige Zahlen für Wohnungspolitik liefern

Zensus 2022 soll wichtige Zahlen für Wohnungspolitik liefern

Fürth, Wiesbaden (epd). Die Daten des Zensus 2022 haben nach Ansicht von Projektleiter Michael Fürnrohr eine enorme Bedeutung für kommende politische Entscheidungen in Deutschland. Sie bereiteten den Weg für möglichst gleichwertig hohe Lebensverhältnisse in allen Regionen, sagte Fürnrohr am Mittwoch. Der Zensus ist eine statistische Erhebung, die alle zehn Jahre stattfindet. Sie ermittelt anhand von Melderegistern und einer stichprobenartigen Haushaltebefragung, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Außerdem werden alle Wohnungen und Gebäude mit Wohnraum gezählt.

Bei der diesjährigen Befragung werden erstmals auch Daten zu Leerstand, Energieträgern und Miete erhoben. Gerade diese Daten regional zu erheben sei von „hoher gesellschaftlicher Relevanz“, sagte Fürnrohr. So könnten etwa Mieten bundesweit verglichen und Leerstand identifiziert und Ursachen ausgewertet werden. Mit diesen belastbaren Daten könne die kommunale Wohnungspolitik bedarfsgerecht planen - etwa, wo welche Investitionen in energetische Sanierungen nötig seien oder wo mehr alters- oder familiengerechte Wohnungen benötigt würden.

Die tatsächliche Bevölkerungszahl ist außerdem wichtig für die Einteilung der Wahlkreise, die Stimmenverteilung im Bundesrat oder den Länderfinanzausgleich. Acht Bundes- und 37 Landesgesetze und Landesverordnungen nehmen direkt Bezug auf die Bevölkerungszahl. Zum Zensusstichtag am 15. Mai werden über 30 Millionen Menschen deutschlandweit befragt. Die Ergebnisse sollen im November 2023 veröffentlicht und digital bereitgestellt werden.

Die Zählung kostet etwa 1,5 Milliarden Euro, von denen etwa 570 Millionen Euro der Bund und 940 Millionen Euro die Länder tragen. Allein bei der Personenerhebung sind etwa 100.000 Zählerinnen und Zähler im Einsatz.