Aschermittwoch der Künstler im Kölner Dom ohne Erzbischof

Aschermittwoch der Künstler im Kölner Dom ohne Erzbischof

Köln (epd). An Aschermittwoch (2. März) feiern wieder Künstlerinnen und Künstler ihre traditionelle Messe im Kölner Dom. Auf Einladung der Künstlerseelsorge des Erzbistums beginnt um 11 Uhr eine Messe mit Vertretern aus den Bereichen Architektur, bildender Kunst, Theater, Film, Musik, Medien und Literatur, bei der das traditionelle Aschekreuz ausgegeben wird, wie das Erzbistum am Mittwoch ankündigte. Die Messe wird live vom Bistumssender domradio.de übertragen.

Der Termin im Dom fällt zusammen mit der angekündigten Rückkehr von Erzbischof Rainer Maria Woelki aus seiner geistlichen Auszeit. Der bislang beurlaubte Woelki hatte ursprünglich den Aschermittwoch der Künstler als einen seiner ersten Termine in Köln wahrnehmen wollen, dann aber Anfang dieser Woche seine Teilnahme an der Traditionsveranstaltung abgesagt und für den Tag einen Fastenhirtenbrief und eine Medienmitteilung angekündigt.

Woelki wolle nicht, dass dieses „wertvolle Ereignis von den aktuellen kirchenpolitischen Spannungen überschattet“ werde, hatte es zur Begründung geheißen. Die Messe der Künstlerseelsorge im Kölner Dom wird nun von Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn zelebriert, der auch das Aschekreuz spendet.

Erzbischof Woelki, der derzeit von Weihbischof Rolf Steinhäuser vertreten wird, steht vor allem wegen seines Umgangs mit der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen seit längerem in der Kritik. Im vergangenen Juni hatten päpstliche Gutachter den Umgang der Kölner Bistumsleitung mit Fällen sexualisierter Gewalt durch Geistliche geprüft. Im September teilte der Papst seine Entscheidung mit, dass Woelki im Amt bleiben darf.

Franziskus beurlaubte den Kardinal aber auf dessen Wunsch für eine „geistliche Auszeit“, die Mitte Oktober begann. Er soll das Amt des Kölner Erzbischofs am 2. März wieder übernehmen. Dagegen regt sich deutlicher Widerstand in Reformbewegungen und an der kirchlichen Basis.