Ständige Impfkommission empfiehlt auch Impfstoff von Novavax

Ständige Impfkommission empfiehlt auch Impfstoff von Novavax
Experten raten zu zweiter Auffrischungsimpfung für bestimmte Personen
Die Ständige Impfkommission empfiehlt den Einsatz eines weiteren Corona-Impfstoffes: Das Vakzin von Novavax soll Personen über 18 Jahre schützen. Zugleich raten die Experten bestimmten Gruppen und Menschen über 70 zu einer zweiten Auffrischung.

Berlin (epd). Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt nun auch den Corona-Impfstoff „Nuvaxovid“ des Herstellers Novavax für Menschen ab 18 Jahren. Das Vakzin solle zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen eingesetzt werden, teilte das Expertengremium am Donnerstag in Berlin mit. Der Impfstoff sei Studien zufolge mit einem Infektionsschutz von etwa 90 Prozent hochwirksam.

Seit dem 20. Dezember 2021 ist „Nuvaxovid“ den Angaben nach in der EU zugelassen. Es handelt sich um einen Protein-Impfstoff mit einem Wirkverstärker (Adjuvans), der keine vermehrungsfähigen Viren enthält. „In den Zulassungsstudien zeigte der Impfstoff eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit. Aussagen zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante können aktuell noch nicht getroffen werden“, erklärte die Stiko. Die EU-Kommission sicherte sich nach Angaben vom Dezember 200 Millionen Dosen des Vakzins der Firma Novavax, die bis 2023 geliefert werden sollen.

Zudem empfahl die Stiko eine zweite Auffrischungsimpfung für Menschen ab 70 Jahren, Pflegeheimbewohner, Menschen mit Immunschwäche ab dem Alter von fünf Jahren sowie Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen und Seniorenheimen. Diese Auffrischung solle bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens drei Monate nach der ersten Boosterimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen solle die zweite Auffrischimpfung frühestens nach sechs Monaten erhalten.

Zuvor hatte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) gesagt, jüngste Daten aus Israel legten nahe, dass eine vierte Impfdosis „eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt“. Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen, erklärte Mertens. Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, müsse die Kommission dagegen zunächst auf Daten aus den klinischen Studien der Hersteller Moderna und Biontech/Pfizer warten.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums sind aktuell knapp 74,1 Prozent der Bevölkerung vollständig, also zweimal gegen Covid-19 geimpft. Mindestens 53,3 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten.