Müttergenesungswerk fordert PCR-Priorisierung für Kurkliniken

Müttergenesungswerk fordert PCR-Priorisierung für Kurkliniken
26.01.2022
epd
epd-Gespräch: Christina Denz

Berlin (epd). Das Müttergenesungswerk appelliert an die Bundesregierung, die Beschäftigen und die Patientinnen und Patienten von Kurkliniken in die höchste Priorisierung für PCR-Tests aufzunehmen. „Wie in anderen Kliniken auch ist in den Kurkliniken die Aufnahme nur mit negativem PCR-Test möglich“, sagte Yvonne Bovermann, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Auch das angestellte Personal sei auf zeitnahe sichere Testergebnisse angewiesen.

Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte sich am Montag darauf verständigt, dass die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister eine neue Corona-Teststrategie erarbeiten. Dabei geht es vor allem um eine Priorisierung der PCR-Tests, die am zuverlässigsten eine Covid-Infektion nachweisen. Nötig sei eine Fokussierung auf diejenigen, die mit vulnerablen, also besonders verletzlichen Gruppen arbeiteten, etwa in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Einrichtungen für behinderte Menschen, hieß es.

Bovermann sagte, es sei klar, dass durch die hohen Infektionszahlen eine Priorisierung bei den PCR-Tests vorgenommen werden müsse. Dies sollte aber nicht zulasten von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen gehen. Um Therapie- und Genesungsabläufe nicht zu behindern, sei zudem eine zeitnahe Auswertung von PCR-Tests notwendig.

Bovermann unterstrich, eine Reihe von Kurkliniken hätten seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 durch die Hygieneauflagen nur noch eingeschränkt arbeiten können. Auch dadurch sei zunächst die Nachfrage nach Kuren für Mütter, Väter und pflegende Angehörige zurückgegangen. „Dabei müssen wir davon ausgehen, dass der Druck auf die Familien in der Pandemie wesentlich gewachsen ist.“

Bovermann schätzt, dass mit einem abflauenden Pandemiegeschehen die Nachfrage nach Kuren im Müttergenesungswerk massiv ansteigen werde. Bereits jetzt registrierten die Häuser eine deutliche Steigerung der Nachfrage. „Gleichzeitig sollen die Kliniken weiterhin für kleine Gruppen sorgen, um die Ansteckungsgefahren zu verringern.“

Generell erwartet Bovermann, dass der Bedarf an Kuren insbesondere für pflegende Angehörige in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen wird. „Die Gesellschaft ist auf Angehörige, auf Mütter und Väter, die Kinder oder die eigenen Eltern pflegen, angewiesen“, sagte sie.

Unter dem Dach des 1950 gegründeten Deutschen Müttergenesungswerks arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände zusammen, darunter die AWO und das Rote Kreuz.