ZdK-Präsidentin fordert Konsequenzen nach Missbrauchsgutachten

ZdK-Präsidentin fordert Konsequenzen nach Missbrauchsgutachten

Berlin (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ruft nach der Vorstellung eines unabhängigen Gutachtens zu Fällen sexualisierter Gewalt im Erzbistum München und Freising zu konsequentem Handeln gegen Missbrauch in der katholischen Kirche auf. „Verantwortliche haben ihre Verantwortung nicht wahrgenommen“, sagte die Präsidentin der größten Vertretung der katholischen Laien am Donnerstag in Berlin. Dem Gutachten müssten nun Konsequenzen folgen, die „der dramatischen Lage gerecht werden“.

Das Gutachten erhebt den Vorwurf des Fehlverhaltens gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI. in vier Fällen. Dass dieser in einer dem Gutachten angehängten Stellungnahme nach wie vor kein Fehlverhalten einräumt, sei erschreckend, erklärte die ZdK-Präsidentin. „Es ist klar, dass die katholische Kirche ein systemisches Problem hat. Sie muss sich endlich dieser Wahrheit stellen“, forderte Stetter-Karp weiter.

Um aus der Missbrauchskrise zu finden, verabredeten die katholische Bischofskonferenz und das ZdK 2019 den Synodalen Weg. Vor der dritten Synodalversammlung Anfang Februar sei dieser nun an einem Scheideweg, sagte Stetter-Karp: „Wir brauchen klare Voten für ein Ende des Machtmissbrauchs - gerade auch von Bischöfen.“