Indonesien: 15 Jahre Haft für Zulkarnaen wegen Bali-Attentat von 2002

Indonesien: 15 Jahre Haft für Zulkarnaen wegen Bali-Attentat von 2002

Frankfurt a.M., Jakarta (epd). In Indonesien ist ein hochrangiges Mitglied der Terrororganisation Jemaah Islamiyah zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Aris Sumarsonso, der unter dem Namen Zulkarnaen bekannt ist, wurde für schuldig befunden, eine wesentliche Rolle bei den Bombenanschlägen auf der Ferieninsel Bali im Oktober 2002 gespielt zu haben, wie der Sender CNN Indonesia am Mittwoch berichtete. Bei dem Attentat wurden 202 Menschen getötet, vor allem ausländische Touristinnen und Touristen. Zulkarnaen war im Dezember 2020 von einer indonesischen Antiterror-Eliteeinheit verhaftet worden.

Als einer der Drahtzieher der Bali-Attentate gehörte Zulkarnaen zu den meistgesuchten Terroristen des Landes. Die USA hatten ein Kopfgeld in Höhe von fünf Millionen US-Dollar (etwa 4,4 Millionen Euro) für seine Festnahme ausgeschrieben. Im November 2008 waren drei andere Bali-Attentäter hingerichtet worden. Im Januar 2021 kam der radikale Prediger Abu Bakar Bashir vorzeitig aus der Haft frei, der als spiritueller Führer von Jemaah Islamiyah gilt. Er war 2011 wegen Unterstützung eines Ausbildungslagers für eine militante Gruppierung in der indonesischen Provinz Aceh zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Das südostasiatische Terrornetzwerk Jemaah Islamiyah mit Verbindungen zu Al-Kaida wird für eine Reihe tödlicher Bombenattentate verantwortlich gemacht. Dazu zählen unter anderem die Attacken auf christliche Kirchen in Indonesien an Heiligabend im Jahr 2000. Die selbstgebauten Sprengsätze waren als Weihnachtsgeschenke getarnt und an Dutzende Gotteshäuser oder Priester verschickt worden. Im August 2003 wurde vor dem JW Marriott Hotel in der Hauptstadt Jakarta eine Autobombe gezündet. Auch diese Bluttat wird der Organisation zugeschrieben.