UN: Mehr als 2,5 Millionen Menschen in Sahel vor Gewalt geflüchtet

UN: Mehr als 2,5 Millionen Menschen in Sahel vor Gewalt geflüchtet

Genf (epd). Die jahrelange Gewalt in Ländern der Sahelzone hat laut den Vereinten Nationen mehr als 2,5 Millionen in die Flucht gezwungen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR fordere abgestimmte internationale Maßnahmen zur Beendigung der bewaffneten Konflikte in Burkina Faso, Mali und Niger, erklärte der Sprecher Boris Cheshirkov am Freitag in Genf. Die Region brauche Frieden, Stabilität und Entwicklung. Allein im vergangenen Jahr seien in den drei Ländern nahezu 500.000 Kinder, Frauen und Männer vor Angriffen und drohenden Überfällen durch Kriminelle und Islamisten geflüchtet.

Zudem spitzt sich demnach die humanitäre Lage in den Ländern weiter zu. Neben der Gewalt litten die Menschen unter extrem hohen Temperaturen, Dürren und Krankheiten wie Covid-19. Mädchen und Frauen seien den Gefahren besonders stark ausgesetzt und oft Opfer sexueller Gewalt.

In den Ländern treiben Verbrecherbanden, extremistische Milizen und andere bewaffnete Gruppen ihr Unwesen. Die Regierungen und die Sicherheitskräfte sind nicht in der Lage die Einwohner vor Angriffen und Terror zu schützen. Burkina Faso, Mali und Niger gehören zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Den Angaben nach baucht das UNHCR im laufenden Jahr 307 Millionen US-Dollar (268 Millionen Euro), um seine humanitäre Arbeit in Burkina Faso, Mali und Niger zu finanzieren.