Medizinstudenten droht nach Gegenprotest Bußgeldverfahren

Medizinstudenten droht nach Gegenprotest Bußgeldverfahren

Dresden (epd). Nach ihrem Protest gegen eine Corona-Demonstration am Donnerstagabend in Dresden müssen Studierende der Dresdner Unimedizin mit Konsequenzen rechnen. Ihnen werde der Verstoß gegen die Corona-Notfallordnung zur Last gelegt, ein Bußgeldverfahren werde eingeleitet, sagte Polizei-Einsatzleiter Hendrik Schlicke am Freitag in Dresden. Die Aktion der Studenten in der Nähe des Universitätsklinikums sei weder angemeldet gewesen noch habe eine Ausnahmeregelung vorgelegen, nach der sich mehr als zehn Personen versammeln dürfen.

Die Studentengruppe sei in einen Kessel geraten, den die Polizei um Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen nahe dem Klinikum geschlossen habe, hieß es. Daher seien auch die Identitäten der 22 Studierenden festgestellt worden. Zuvor hatte es laut Schlicke auch in Richtung der Gegendemonstranten Lautsprecheransagen gegeben. Das Vorgehen der Einsatzkräfte gegen die Medizinstudenten, die in weißen Arztkitteln und mit Mund-Nasen-Schutz zum Schutz des Klinikums eine Menschenkette gebildet hatten, sorgte für Empörung.

Einen Zeitungsbericht, wonach sich einzelne Polizisten an den weißen Arztkitteln gestört hätten, weil diese gegen das Uniformierungsverbot auf Demonstrationen verstoßen, widersprach die Polizeidirektion Dresden. Das Uniformierungsverbot hätte „nicht in Rede“ gestanden, sagte der Dresdner Polizeipräsident Jörg Kubiessa.

Laut Schlicke haben am Donnerstagabend in Dresden insgesamt rund 2.000 Menschen demonstriert. Ein größerer, illegaler Aufzug von teils gewaltbereiten Corona-Leugnern sei verhindert worden. Der Fokus des Einsatzes habe auf der Absicherung des Universitätsklinikums und des sächsischen Landtages gelegen.