Schulen und Kitas: Städtetag kritisiert Lücken in Corona-Strategie

Schulen und Kitas: Städtetag kritisiert Lücken in Corona-Strategie

Essen (epd). Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe (CDU), sieht mit Blick auf Schulen und Kitas Lücken in der Corona-Strategie von Bund und Ländern. Die Städte hätten vorsorgliche Konzepte für den Fall erwartet, dass ein normaler Betrieb dort nicht mehr möglich sein sollte, sagte der Oberbürgermeister von Münster den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Samstag). „Wir haben die Sorge, dass gerade hier die Infektionen bei Kindern und Beschäftigten ansteigen.“ Für diesen Fall sei die Strategie von Bund und Ländern „unklar“.

Lewe forderte von Bund und Ländern ein „Sofortprogramm“ für Schulen und Kitas, um die Stunden von Teilzeitkräften zu erhöhen und Aushilfskräfte einsetzen zu können. „Das hilft, wenn viele Kolleginnen und Kollegen wegen Krankheit und Quarantäne zeitgleich ausfallen“, sagte der CDU-Politiker.

Die beschlossene Verkürzung der Quarantänezeiten begrüßte der Städtetagspräsident. „Das erleichtert es den Städten trotz Omikron den Betrieb von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, bei der Feuerwehr und den Gesundheitsämtern zu gewährleisten“, sagte Lewe.

Nach den Feiertagen rund um den Jahreswechsel sind die Infektionszahlen in Deutschland deutlich gestiegen. Am Samstag meldete das Robert Koch-Institut für die zurückliegenden 24 Stunden 55.889 Neuinfektionen, die Sieben-Tage-Inzidenz stiegt bundesweit auf 335,9, von 303,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 268 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, womit sich die Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf 113.900 erhöhte.