Köln (epd). Knapp neun von zehn Beschäftigten mit einer Behinderung in Deutschland sind einer Studie zufolge mit ihrer Arbeitssituation zufrieden oder sehr zufrieden. Mit 88,7 Prozent liegt ihr Anteil damit nur wenig unter dem der Menschen ohne Behinderungen, die zu 90,5 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden sind, wie eine am Freitag in Köln veröffentlichte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergab. Basis der Studie ist eine Umfrage des Bundesinstituts für Berufsbildung und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin aus dem Jahr 2018, bei der 17.854 Beschäftigte, darunter 1.794 Personen mit einer Behinderung, befragt wurden.
Demnach ist die Zufriedenheit mit den Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten bei der Arbeit einsetzen zu können, dann besonders hoch, wenn sich die Beschäftigten am Arbeitsplatz als Teil einer Gemeinschaft oder sich von ihrem Vorgesetzten gut unterstützt fühlen. Für die Zufriedenheit von Menschen mit einer Behinderung sind das Gemeinschaftsgefühl und die Unterstützung wichtiger als für Menschen ohne Behinderungen. Eine solche unterstützende Atmosphäre im Betrieb ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine gelingende Inklusion - das ist nach der Aussage der Autoren das Kernergebnis der Studie.
In Deutschland haben nach den Angaben 10,4 Millionen Menschen eine amtlich anerkannte Behinderung. Darunter sind insgesamt 7,6 Millionen mit einer Schwerbehinderung, also einem Grad der Behinderung (GdB) von 50 bis 100, und knapp 2,8 Millionen mit einer leichteren Behinderung. Rund 4,9 Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung sind im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 65 Jahren. Von ihnen waren etwa 2,9 Millionen laut Mikrozensus im Jahr 2019 erwerbstätig.
