Kultusminister wollen Schulen weiter offenhalten

Kultusminister wollen Schulen weiter offenhalten

Kiel (epd). Die Kultusminister wollen auch unter dem Eindruck der schnelleren Verbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus die Schulen weiter geöffnet lassen. Das sei wichtig, um den Zugang von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu Bildung, sozialem Miteinander und Teilhabe zu sichern, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), am Mittwoch nach einer digitalen Beratung der für die Schulen zuständigen Ministerinnen und Minister. Deswegen würden die Schulen erst geschlossen, „wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind“, betonte die schleswig-holsteinische Bildungsministerin.

Präsenzlernen habe hohe Priorität, damit Bildungschancen weitestgehend sichergestellt und psychosoziale Folgeschäden verhindert beziehungsweise erkannt werden können, heißt es im Beschluss der Kultusministerkonferenz. Dass bei einem regionalen Ausbruch einzelne Lerngruppen oder sogar eine ganze Schule vorübergehend schließt, sei aber nicht ausgeschlossen, sagte Prien.

In der Hälfte der Bundesländer gingen die Weihnachtsferien schon mit dem Beginn oder Mitte dieser Woche zu Ende. In acht Bundesländern geht die Schule in der kommenden Woche wieder los.

Wegen der nach derzeitigen Erkenntnissen deutlich größeren Ansteckungsgefahr bei der Omikron-Variante haben die Kultusminister auch beraten, wie der Schulbetrieb aufrechterhalten werden kann, wenn viele Schüler und Lehrerinnen gleichzeitig in Isolation oder Quarantäne sind. In ihrem Beschluss sprechen sie sich für eine Überarbeitung der Quarantäneregeln aus. Die Quarantänezeit sollte verkürzt werden, sagte Prien. Über die konkrete Dauer müssten aber die Gesundheitsminister entscheiden. Die Kultusminister fordern bei dieser Frage eine Gleichbehandlung der Schulen mit Einrichtungen, die zur kritischen Infrastruktur zählen.

In ihrem Beschluss sprechen sie sich zudem für einen Ausbau der Impfangebote für Kinder und Jugendliche aus. Bei der Frage, ob es diese Angebote auch direkt in den Schulen geben soll, gebe es in den Bundesländern verschiedene Auffassungen, sagte Prien. Von den 12- bis 17-Jährigen in Deutschland sind laut Robert Koch-Institut derzeit rund 60 Prozent mindestens einmal, 53 Prozent vollständig geimpft und knapp 7 Prozent bereits geboostert. Eine erste Dosis der seit kurzem verfügbaren Kinderimpfung haben bislang neun Prozent der Fünf- bis Elfjährigen erhalten.