Trauerfeier für früheren südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu

Trauerfeier für früheren südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu

Frankfurt a.M., Kapstadt (epd). In Südafrika haben zahlreiche Menschen Abschied vom verstorbenen früheren Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu genommen. Eine klein-gewachsene Person sei riesig geworden im Auftrag Gottes, sagte der frühere Bischof von Natal und Tutu-Vertraute, Michael Nuttall, in seiner Predigt in der Kathedrale von Kapstadt. Tutu, ein Vorkämpfer der Anti-Apartheid-Bewegung, war am 26. Dezember in Kapstadt im Alter von 90 Jahren gestorben.

An der Trauerfeier nahmen neben Angehörigen und Freunden auch Vertreter von Kirchen, gesellschaftlichen Organisationen und der Regierung teil, darunter der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa. Wegen der Corona-Pandemie war die Zahl der Teilnehmenden auf 100 begrenzt. Tutu hat laut seiner Stiftung genaue Wünsche für seine Beerdigung hinterlassen und wollte demnach keine teure Feier. So sollte sein Sarg die günstigste Ausfertigung sein. Außerdem sollten keine Reden gehalten werden. Tutus Leichnam wird im Familienkreis eingeäschert und in der Kathedrale in Kapstadt beigesetzt.

Der Tod des früheren Erzbischofs und Friedensnobelpreisträgers hat weltweit Trauer ausgelöst. Tutu hatte sich immer wieder gegen das Apartheid-Regime in Südafrika ausgesprochen, den Übergang des Landes zur Demokratie unterstützt und sich jahrelang für Menschenrechte, Frieden und Versöhnung weltweit eingesetzt. Er war 1986 zum Erzbischof von Kapstadt ernannt worden und damit der erste Schwarze an der Spitze der anglikanischen Kirche in Südafrika.