Energiekonzern RWE schaltet planmäßig Atom- und Kohlekraftwerke ab

Energiekonzern RWE schaltet planmäßig Atom- und Kohlekraftwerke ab

Köln, Essen (epd). Der Energiekonzern RWE schaltet zum Jahresende planmäßig Atom- und Kohlekraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 2.200 Megawatt ab. Am bayerischen Standort Grundremmingen wird als letzte Anlage des Atomkraftwerks der Siedewasserreaktor Block C mit rund 1.300 Megawatt (MW) stillgelegt, wie RWE am Donnerstag in Essen und Köln mitteilte. Im rheinischen Braunkohlerevier werden die 300-MW-Blöcke Neurath B, Niederaußem C und Weisweiler E abgeschaltet. Die Stilllegungen erfolgten im Rahmen des gesetzlich festgelegten Stilllegungsfahrplans und seien der Bundesnetzagentur entsprechend angezeigt worden, erklärte das Unternehmen.

Die nächsten Außerbetriebnahmen folgen nach Unternehmensangaben im kommenden Jahr. Zum 1. April werde in Neurath ein weiterer 300-MW-Block vom Netz gehen, hieß es Zum Jahresende 2022 lege RWE Power am selben Standort die beiden 600-MW-Blöcke sowie die Brikettierung in der Fabrik Frechen still. Insgesamt gehen demnach im kommenden Jahr weitere rund 1.600 MW in der Braunkohle außer Betrieb. Zudem wird das Unternehmen das Kernkraftwerk Emsland in Lingen mit einer Leistung von 1.400 MW stilllegen.

Bereits 2020 sei der Block E des Steinkohlekraftwerks Westfalen mit 800 MW und das Kraftwerk Ibbenbühren mit ebenfalls 800 MW außer Betrieb genommen worden, hieß es. Somit betreibe RWE in Deutschland keine Steinkohlekraftwerke mehr. Insgesamt würden von 2020 bis 2022 Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 7.000 MW stillgelegt.

Für die Belegschaft der Kraftwerke im Rheinland bedeute dies einen Stellenabbau in allen Bereichen - vom Tagebau über die Instandhaltung bis zur Verwaltung - von rund 3.000 Stellen bis Ende 2023. In Bayern gehe die Belegschaft des Atomkraftwerks Grundremmingen von rund 600 Mitarbeitern Anfang 2017 auf rund 440 bis Ende 2022 zurück. Nach der Abschaltung zum bevorstehenden Jahreswechsel seien die verbleibenden Kolleginnen und Kollegen noch bis in die 2030er Jahre mit Nachbetrieb und Rückbau des Standorts beschäftigt, hieß es. Zu den Arbeiten gehöre auch die Umlagerung der Brennelemente aus dem Reaktor ins Abklingbecken.