Studie: EU-Osterweiterung war ein wirtschaftlicher Erfolg

Studie: EU-Osterweiterung war ein wirtschaftlicher Erfolg

Berlin (epd). Von der Aufnahme von Rumänien und Bulgarien vor 15 Jahren in die EU und der Einführung der vollen EU-Freizügigkeit für die Menschen aus beiden Ländern im Jahr 2014 profitierten nach einer Untersuchung des Mediendienstes Integration sowohl die Migranten als auch Deutschland als Aufnahmeland. Es sei nicht, wie teilweise befürchtet, zu einer „Einwanderung in die Sozialsysteme“ gekommen. Der Gewinn sei für den deutschen Sozialstaat deutlich höher als die Probleme, bilanzieren die Autoren der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Untersuchung.

Nach der EU-Osterweiterung im Jahr 2007 sind den Angaben zufolge Hunderttausende Beschäftigte aus Südosteuropa auf dem deutschen Arbeitsmarkt angekommen. Besonders aus Rumänien seien viele Menschen nach Deutschland ausgewandert. Ende 2020 lebten demnach rund 800.000 Menschen aus Rumänien in Deutschland und rund 390.000 Menschen aus Bulgarien. 2007 waren es insgesamt rund 130.000.

Im September 2021 arbeiteten rund 460.000 Menschen aus Rumänien sozialversicherungspflichtig in Deutschland, aus Bulgarien rund 170.000. Das sind rund dreimal so viele wie 2014. Häufig arbeiten die Menschen in Hotels und Gaststätten, in der Landwirtschaft, in wirtschaftsnahen Diensten und auf dem Bau.

Viele Zuwanderinnen und Zuwanderer seien aus prekären Arbeitsverhältnissen in reguläre Jobs gekommen, heißt es in der Studie, Die Beschäftigungsquote stieg bis September 2021 auf 67 Prozent und liegt damit fast gleichauf mit jener in der deutschen Bevölkerung (69 Prozent).

Die Arbeitslosenquote der Rumänen und Bulgaren liege in Deutschland mit 9,3 Prozent nur leicht über der Quote der Gesamtbevölkerung. „Die Beiträge zum Sozialsystem durch die Beschäftigten dürften die Kosten für das Sozialsystem deutlich überwiegen“, heißt es weiter.

Die Migration von Menschen aus Bulgarien und Rumänien konzentrierte sich vor allem auf deutsche Großstädte. Dabei sind in ärmeren westdeutschen Großstädten wie Dortmund und Duisburg beide Gruppen zwar oft arbeitslos. „In der Breite bestimmen aber die gut integrierten Rumänen und teils gut integrierten Bulgaren das Bild“, halten die Autoren fest.