Kassenärzte-Vereinigung gegen höhere Beiträge für Impfunwillige

Kassenärzte-Vereinigung gegen höhere Beiträge für Impfunwillige

Düsseldorf (epd). Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, hat höhere Krankenkassenbeiträge für Impfunwillige und Impfgegner strikt abgelehnt. „Die solidarische gesetzliche Krankenversicherung mit über 100-jähriger Geschichte kennt keine risikoadaptierten Prämien“, sagte Gassen der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Montag). Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte vorgeschlagen, bei Verstößen gegen die geplante allgemeine Corona-Impfpflicht auch höhere Krankenkassenbeiträge zu erwägen.

„In der Logik des bayerischen Gesundheitsministers müsste es zukünftig auch Zuschläge für Raucher oder Patienten mit Übergewicht geben, da auch diese regelhaft hohe Behandlungskosten auslösen“, sagte Gassen. „Es bleibt außerdem rätselhaft, wie Malusregelungen bei Menschen greifen sollen, die im Rahmen von Transferleistungen krankenversichert sind. Es wäre besser, die Menschen zu überzeugen“, sagte der KBV-Präsident.

Der bayerische Gesundheitsminister Holetschek hatte argumentiert, das Risiko für Ungeimpfte, an Corona schwer zu erkranken, sei deutlich erhöht. Für sie kämen daher unter anderem höhere Krankenkassenbeiträge, eine Beteiligung an den Behandlungskosten oder die Streichung des Krankengeldes infrage.