Kirchenpräsidentin beklagt Kitsch in Weihnachts-Popmusik

Kirchenpräsidentin beklagt Kitsch in Weihnachts-Popmusik

Osnabrück (epd). Die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, vermisst in der weihnachtlichen Popmusik Bezüge zur eigentlichen Bedeutung des Festes. Mit Blick auf Titel wie „Little Things“ von Abba und „Merry Christmas“ von Elton John und Ed Sheeran sagte sie der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag): „Weihnachten wird dort auf die Familienfeier reduziert und vielleicht noch aufs Küssen unterm Mistelzweig. Man findet keine Anhaltspunkte mehr dafür, was Weihnachten in einem theologischen Sinne bedeutet.“

Bei der Wieden erklärte, vor 20 Jahren habe sich immer noch Transzendentes in Songtexten wiedergefunden. „Wenn es heute nur noch um die Sehnsucht nach einer heilen Familienwelt und Kitsch geht, macht mich das sehr nachdenklich“, sagte sie: „Wir müssen auch den Mut haben, anders von Weihnachten zu reden.“

So kämen sich die Bilder von den Zelten an der belarussischen Grenze mit ihren Vorstellungen von Bethlehem vor 2.000 Jahren sehr nahe, erläuterte die Kirchenpräsidentin. „Und der Hinweis, Gott sei einer von denen, die da in der Kälte ausharren, ist dann eine Metapher, an die viele anknüpfen können.“