UN verurteilen tödliche Gewalt gegen Demonstranten im Sudan

UN verurteilen tödliche Gewalt gegen Demonstranten im Sudan

Genf (epd). Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat das brutale Vorgehen der sudanesischen Sicherheitskräfte gegen Demonstrierende verurteilt. Die Tötungen, Gewaltakte und sexuellen Misshandlungen müssten unabhängig untersucht werden, forderte eine Sprecherin des Hochkommissariats am Dienstag in Genf. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Zwei Demonstranten seien während Protesten gegen die politischen Zustände im Sudan am vergangenen Sonntag erschossen und rund 300 weitere Menschen verletzt worden. Zudem habe das Hochkommissariat Berichte über die Vergewaltigung von 13 Mädchen und Frauen durch Sicherheitskräfte erhalten, sagte die Sprecherin, Liz Throssell.

Den Angaben nach waren Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Khartum auf die Straßen gegangen, um gegen das Militär zu demonstrieren, das am 25. Oktober zum zweiten Mal geputscht hat. Ebenfalls in der Kritik steht das sogenannte politische Abkommen vom 21. November, laut dem sich der wiedereingesetzte zivile Ministerpräsidenten Abdullah Hamdok und die Militärs die Macht in dem Land teilen. Das Abkommen soll die gravierende politische Krise nach dem Putsch unter General Abdel Fattah al-Burhan beenden.

Die Demonstranten haben Throssell zufolge auch an den Beginn der Proteste 2018 gegen den früheren Machthaber Omar al-Baschir erinnert, der aufgrund des Drucks der Bevölkerung 2019 vom Militär abgesetzt wurde. Der Sudan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und wird immer wieder durch Gewaltausbrüche, politische Krisen und Naturkatastrophen erschüttert.