Berlin: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche feiert 60. Kirchweihjubiläum

Berlin: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche feiert 60. Kirchweihjubiläum

Berlin (epd). Die neue Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche hat am Sonntag ihr 60. Kirchweihjubiläum gefeiert. Der markante achteckige Betonwabenbau mit seinen blauen Glasbausteinen und der sechseckige Glockenturm des Architekten Egon Eiermann (1904-1970) waren am 17. Dezember 1961 nach mehr als zweijähriger Bauzeit eingeweiht worden. Gemeinsam mit der Turmruine, dem „Hohlen Zahn“, der im Zweiten Weltkrieg zerstörten alten Kirche, wurde das Ensemble schnell zum Wahrzeichen des damaligen West-Berlins.

In dem Festgottesdienst zum Jubiläum erinnerte der Berliner Bischof Christian Stäblein an die wechselvolle Geschichte des Ortes. Der Kircheninnenraum mit seinem besonderen blauen Licht sei immer wieder ein Ort der Freude und wie ein „Umhang in Blau mitten in der Stadt“, sagte Stäblein in seiner Predigt: „Aber diese Freude gibt es hier nicht bruchlos.“

Der Bischof verwies unter anderem auf die Stalingrad-Madonna, ein Bild des deutschen Lazarettarztes Kurt Reuber (1906-1944), das zu Weihnachten 1942 in damaligen Kessel von Stalingrad entstand und heute in der Kirche hängt, und an den „Goldenen Riss“ in den Stufen vor der Kirche. Dieser erinnert an die Opfer des Terroranschlags vom 19. Dezember 2016. Auch die Einweihung vor 60 Jahren habe in „einer Stadt im Schmerz“ stattgefunden, die gerade „frisch geteilt worden war“, sagte Stäblein.

Die Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein sagte, der Architekt Egon Eiermann habe einen besonderen und modernen Bau geschaffen, „der die gebrochene Geschichte dieser Stadt in sich trägt“. Die Kirche biete zudem eine „besondere Stille“ inmitten der umrauschten City-West.