Hildesheim (epd). Nach einem Corona-Ausbruch mit drei Todesfällen in einem Altenheim in Hildesheim ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen eine Pflegekraft. Es bestehe der Anfangsverdacht der Körperverletzung und des Totschlags, teilte die Staatsanwaltschaft Hildesheim dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Samstag auf Nachfrage mit und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Hildesheimer Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Die Beschuldigte soll einen gefälschten Impfausweis verwendet haben und trotz einer Corona-Infektion weiter zur Arbeit gegangen sein.
Die Altenpflegerin habe den Vorwurf, einen gefälschten Impfausweis benutzt zu haben, eingeräumt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Mit dem Corona-Ausbruch in dem Heim wolle die 44-Jährige aber nichts zu tun haben.
Ins Rollen gekommen seien die Ermittlungen, weil das Heim, das sich in privater Trägerschaft befindet, Ende vergangener Woche Anzeige gegen die Mitarbeiterin gestellt hatte. Die Geschäftsführung hatte Verdacht geschöpft, dass der Impfausweis der intern als Impfgegnerin bekannten Frau gefälscht sein könnte.
In jüngster Zeit hatten sich in dem Pflegeheim, das über 124 Plätze verfügt, mehrere Bewohner und Pflegekräfte mit Corona infiziert. Eine genaue Zahl der Infizierten nannte die Staatsanwaltschaft nicht.
Die Ermittlungsbehörde muss nun herausfinden, ob die Pflegekraft trotz bestätigter Infektion im Dienst war und dadurch womöglich andere Menschen angesteckt hat. Das Pflegeheim hat der Altenpflegerin bereits fristlos gekündigt.