Studie: Soziale Ausgrenzung schädigt das Gehirn von Jugendlichen

Studie: Soziale Ausgrenzung schädigt das Gehirn von Jugendlichen

Greifswald (epd). Soziale Ausgrenzung in der Schule hat laut einer Studie der Universität Greifswald schädliche Auswirkung auf die Entwicklung des Gehirns. Konkret beeinflusst Schulstress bei Jugendlichen langfristig die strukturelle Entwicklung der grauen Substanz der linken Inselrinde im Großhirn, wie die Universität am Freitag mitteilte. Untersucht wurde, inwieweit das Gefühl der sozialen Zugehörigkeit oder Ausgrenzung in der Schule bei Jugendlichen mit ihrer Gehirnentwicklung zusammenhängt.

Die normale Hirnentwicklung bei Jugendlichen zeigt eine Abnahme der grauen Substanz, was zu einer effizienteren Funktion beiträgt. Von Mitte der 9. bis Mitte der 10. Klasse war die Abnahme der grauen Substanz laut Studie umso geringer, je mehr soziale Ausgrenzung die Jugendlichen wahrnahmen. Die Ergebnisse unterstreichen nach Auffassung von Projektleiterin Diana Raufelder die Bedeutung eines integrativen Schulklimas mit guten Beziehungen und einem geringen Maß an Ausgrenzung. Die Studie zeige zudem, wie die Entwicklung des sozialen Gehirns unterstützt werden könne.

Forschende der Erziehungs- und der Neurowissenschaft der Universität Greifswald hatten gemeinsam mit der Charité Berlin Gehirn- und Fragebogendaten von 71 Jugendlichen untersucht. Erkenntnisse wurden mit Hilfe von Magnetresonanztomographie-Daten (MRT) gewonnen.