Westdeutsche verdienen ein Fünftel mehr als Ostdeutsche

Westdeutsche verdienen ein Fünftel mehr als Ostdeutsche

Düsseldorf, Berlin (epd). Zwischen Ost- und Westdeutschland gibt es nach wie vor große Lohnunterschiede. Das mittlere Bruttomonatsgehalt eines sozialversicherungspflichtig Vollzeit-Beschäftigten lag im vergangenen Jahr in Ostdeutschland bei 2.890 Euro und in Westdeutschland bei 3.540 Euro, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Die Differenz beträgt 650 Euro oder 22,5 Prozent. Das Ministerium wies darauf hin, dass die sehr starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit in der Corona-Krise merklichen Einfluss auf die Medianentgelte der Beschäftigten in Ost und West habe.

Am größten ist der Unterschied zum Stichtag 31. Dezember 2020 mit fast 70 Prozent in der Textilindustrie, aber auch in weiteren Branchen wie der Autoindustrie und dem Maschinenbau ist er der Statistik zufolge mit rund 40 Prozent sehr groß. Bartsch sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online/Montag), die zuerst über die Zahlen berichteten, Millionen Ostdeutsche seien bei der Bezahlung weiterhin „Arbeitnehmer zweiter Klasse“. Der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Bundestag forderte die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP auf, sie sollten im Koalitionsvertrag „die Zielstellung fixieren, die Ostlöhne bis zum Ende der Legislatur 2025 anzugleichen“.