Zwickau erinnert an Opfer des NSU

Zwickau erinnert an Opfer des NSU

Zwickau (epd). Die sächsische Stadt Zwickau veranstaltet zehn Jahre nach Selbstenttarnung der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) am Donnerstag einen Erinnerungstag. Im Dom St. Marien ist für den Abend eine Gedenkveranstaltung für die NSU-Opfer geplant, wie die Stadtverwaltung Zwickau am Mittwoch mitteilte. Im Anschluss werden an den Gedenkbäumen im Schwanenteichpark Kerzen für die zehn Todesopfer des NSU abgestellt.

Danach sollen unter anderem Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grüne) und Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (parteilos) zum Thema „Reicht es?! - 10 Jahre NSU-Aufarbeitung“ im Konzerthaus „Neue Welt“ diskutieren. Dabei soll auch die bisherige Aufarbeitung der Ereignisse um die Terrorgruppe reflektiert werden.

Die Linken-Fraktion im sächsischen Landtag forderte im Vorfeld des Gedenktages erneut, „dass der Freistaat Sachsen die extreme Rechte auf Grundlage eines Gesamtkonzepts gezielt zurückdrängen muss“. Der NSU war aufgeflogen, nachdem zwei der Mitglieder am 4. November 2011 in Eisenach tot in einem Wohnmobil gefunden wurden und ein Wohnhaus am selben Tag in Zwickau explodierte.

Die Terrorgruppe tötete zwischen 2000 und 2007 insgesamt zehn Menschen, neun Migranten und eine Polizistin. Mittäterin und NSU-Mitglied Beate Zschäpe wurde 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt. Gegen die rechtskräftige Verurteilung hat die Rechtsterroristin vor kurzem eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt.