Studie zur Kindergrundsicherung: Weniger Armut und hohe Kosten

Studie zur Kindergrundsicherung: Weniger Armut und hohe Kosten

München (epd). Eine Kindergrundsicherung nach den Vorstellungen der Grünen könnte laut einer Studie im Auftrag der Partei das Armutsrisiko von Familien mit Kindern senken und geringe bis mittlere Einkommen deutlich entlasten. Die Reform würde 27 bis 33 Milliarden Euro kosten, heißt es in einem Gutachten, das das Münchner ifo-Institut im Auftrag von Bündnis 90/Die Grünen erstellt hat.

Ziel der Kindergrundsicherung ist es, Familien besser zu stellen und den Bezug von staatlichen Leistungen zu vereinfachen. Eine entsprechende Reform wird derzeit in den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP diskutiert.

„Das Konzept setzt an der richtigen Stelle an: In Deutschland gibt es zu viele unterschiedliche Leistungen für Familien. Es ist sinnvoll, das widersprüchliche Nebeneinander zu begradigen“, erklärte ifo-Forscher Maximilian Blömer am Freitag in München. Mit der Reform würden unterschiedliche Familienleistungen in eine Kindergrundsicherung zusammengelegt. Dabei werden die kinderbezogenen Leistungen vom Arbeitslosengeld II entkoppelt. Außerdem ist im Plan der Grünen eine Erhöhung der Leistungen für niedrige und mittlere Einkommen vorgesehen.

Der Vorschlag der Partei bringt laut ifo insbesondere für ärmere Familien mit Kindern deutliche Verbesserungen: Die Armutsrisikoquote könnte um etwa drei Prozentpunkte sinken. Allerdings würden die Kosten des Pakets auf 27 bis 33 Milliarden Euro steigen, weil die Eltern dann nach Einschätzung von ifo-Forscher Blömer weniger arbeiten.