Braunkohletagebau: Abrissarbeiten in Lützerath zunächst verschoben

Braunkohletagebau: Abrissarbeiten in Lützerath zunächst verschoben

Münster, Erkelenz (epd). Der Energiekonzern RWE setzt die Abrissarbeiten in dem Dorf Lützerath am Rande des Braunkohletagebaus Gartzweiler II aus. RWE habe zugesagt, von der sogenannten Besitzeinweisung, die dem Bergbaubetreiber Zugriff auf Grundstücke gibt, bis zum 7. Januar 2022 keinen Gebrauch zu machen, sagte ein Sprecher des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ursprünglich hätten die Abrissarbeiten am Montag fortgesetzt werden sollen.

Bis zum 7. Januar nächsten Jahres will das Gericht in Münster eine Entscheidung in den Eilbeschwerdeverfahren des Landwirts Eckhardt Heukamp und von Mietern aus Lützerath, einem Stadteil von Erkelenz, treffen. Im Rechtsstreit um den Erhalt des Bauernhofes hatte das Verwaltungsgericht Aachen Anfang Oktober Eilanträge (AZ: 6 L 418/21, 6 L 433/21) des Landwirts und der Mieter abgelehnt und die vorzeitige Besitzeinweisung bestätigt, die dem Bergbaubetreiber RWE Zugriff auf die Grundstücke gibt. Dagegen legten die Betroffenen Beschwerde beim OVG ein.

Für Sonntag planen Klimaaktivisten eine Großdemonstration in Lützerath gegen den geplanten Abriss der Dörfer am Tagebau Garzweiler II. Mit der Demonstration „#LützerathBleibt“ stellen sich Initiativen wie „Lützerath lebt“, das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ und „Fridays for Future“ gegen die weitere Förderung und Verbrennung von Braunkohle und dringen auf die Einhaltung der Pariser Klimaziele.