Ärztin: Ärztinnen können in Kabul eingeschränkt weiter arbeiten

Ärztin: Ärztinnen können in Kabul eingeschränkt weiter arbeiten

Bonn (epd). Ärztinnen können in der afghanischen Hauptstadt Kabul nach eigenen Worten weiter arbeiten, sind aber durch neue Regelungen für Frauen nach der Machtübernahme der Taliban eingeschränkt. Zudem erschwere die Armut vieler Patientinnen und Patienten den Betrieb einer Klinik in einem Viertel mit sozial belasteter Bevölkerung, sagte die aus Kabul zugeschaltete Frauenärztin und Leiterin der Dewanbegi-Klinik, Freshta Zahiri, am Samstag in Bonn.

Frauen dürften nicht mehr allein in Autos fahren und Bustickets seien teurer geworden, sagte die Ärztin. Daher sei die Anfahrt zur Klinik schwieriger als vor der Machtübernahme der Taliban. Noch aber sei es ihr als Frau genehmigt, die Klinik zu leiten, erklärte sie bei einer Tagung der Evangelischen Akademie im Rheinland.

Mehrere afghanische Ärztinnen und Ärzte wiesen darauf hin, dass Krankenhäuser weiterhin auf Unterstützung aus dem Westen angewiesen seien, um die 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes auf dem in den vergangenen Jahren erreichten Standard behandeln zu können. Eigene Zuzahlungen von etwa einem Euro seien für viele nicht mehr tragbar, sagte die Frauenärztin Zahiri.