Greenpeace-Studie: Schutzgebiete schützen nicht vor Holzeinschlag

Greenpeace-Studie: Schutzgebiete schützen nicht vor Holzeinschlag

Hamburg (epd). Die Umweltorganisation Greenpeace hat gefordert, deutlich mehr Wälder in Deutschland verbindlich vor Holzeinschlag zu schützen. Um die EU-Ziele zum Schutz der Ökosysteme zu erreichen, müsse die Bundesregierung 15 Prozent der Wälder dauerhaft rechtlich vor Holzeinschlag absichern, teilte Greenpeace am Donnerstag in Hamburg mit. Derzeit dürften jedoch nur in etwa drei Prozent der Wälder keine Bäume gefällt werden - obwohl 67 Prozent der Wälder in ausgewiesenen Schutzgebieten lägen und damit offiziell als geschützt gälten. Das zeige eine neue Greenpeace-Studie, die anlässlich des Auftakts der 15. UN-Biodiversitätskonferenz am 11. Oktober in Kunming (China) veröffentlicht wurde.

Die EU wolle auf der Konferenz in Kunming einen Rahmen dafür schaffen, dass bis 2050 alle Ökosysteme der Welt angemessen geschützt sind, erklärte Greenpeace. Die EU-Biodiversitätsstrategie sehe vor, zehn Prozent der Landflächen und Meeresgebiete streng zu schützen. Deutschland habe bisher keinen Plan, wie es dieses Ziel erreichen will, kritisierte die Umweltorganisation.

In jedem Schutzgebiet sei klar geregelt, ob Besucherinnen und Besucher die Wege verlassen oder Blumen pflücken dürfen, sagte Greenpeace-Waldexpertin Sandra Hieke. Doch im Großteil aller Schutzgebiete sei es erlaubt, Bäume zu fällen. „Das ist völlig absurd und hilft nicht, das Artensterben und die Klimakrise aufzuhalten.“ Die neue Bundesregierung müsse den Wald als lebenswichtiges Ökosystem bewerten und nicht als Holzproduzenten.