Kabulluftbrücke meldet ein Dutzend Evakuierungen aus Afghanistan

Kabulluftbrücke meldet ein Dutzend Evakuierungen aus Afghanistan

Berlin (epd). Die Initiative Kabulluftbrücke hat am Mittwoch die Evakuierung weiterer Menschen aus Afghanistan gemeldet. Elf deutsche und ein niederländischer Staatsbürger seien mit Hilfe eines Fluges von Kamair vom Flughafen Kabul ausgeflogen worden, erklärte die von einem Bündnis von Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen getragene Aktion. Bei den meisten, nämlich neun der Geretteten, handele es sich um Kinder.

In den vergangenen Wochen habe die Initiative außerdem 409 Menschen, darunter Bundeswehrortskräfte, Menschen- und Frauenrechtsaktivisten, Medienschaffende sowie Künstlerinnen und Künstler, die Flucht über den Land- und Luftweg ermöglicht, hieß es weiter. Die Kabulluftbrücke, die unter anderem von Flüchtlingsräten, mehreren Grünen-Ortsverbänden und Organisationen wie „Reporter ohne Grenzen“ unterstützt wird, hatte schon während der internationalen, militärisch geführten Evakuierungsoperation ein eigenes Charterflugzeug nach Kabul geschickt, um Menschen aus dem Land zu holen. Die Initiatoren hatten dem Auswärtigen Amt im Nachhinein mangelnde Unterstützung vorgeworfen. Das Außenamt hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Am Mittwoch erneuerte die Initiative ihre Kritik an der deutschen Regierung. Deren Evakuierungsbemühungen gingen nur schleppend voran. Genau zwanzig Jahre nach dem Kriegsbeginn in Afghanistan scheine die Bundesregierung nach dem vollständigen Abzug „diejenigen zurückzulassen, die sich unter anderem auf Deutschland verlassen haben und das, obwohl Hilfe zugesagt wurde“, erklärte Ruben Neugebauer von dem Zusammenschluss.