Merkel-Sprecher bekräftigt Sorge um hungerstreikende Klimaaktivisten

Merkel-Sprecher bekräftigt Sorge um hungerstreikende Klimaaktivisten

Berlin (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beobachtet den Klima-Hungerstreik in der Nähe des Kanzleramts weiterhin mit Sorge, schaltet sich aber nicht ein. Regierungssprecher Steffen Seibert äußerte am Montag in Berlin die Hoffnung, dass es nicht zum Äußersten der Ankündigungen kommen werde. Zuvor hatte eine Teil der Gruppe mit einem trockenen Hungerstreik gedroht, sollten die Forderungen nicht erfüllt werden. Das bedeutet, die Hungernden würden auch keine Flüssigkeit mehr zu sich nehmen.

Seibert betonte, die politische Debatte um den Klimaschutz sei immens wichtig, sie sollte aber so geführt werden, ohne dass sich eine Seite dabei selbst gefährde und in eine hochriskante gesundheitliche Situation bringe.

Eine Gruppe von ursprünglich sechs jungen Menschen im Alter von 18 bis 27 Jahren hatte am 30. August den Hungerstreik im Berliner Regierungsviertel aufgenommen. Sie fordert ein öffentliches Gespräch mit den Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) sowie Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock (Grüne) noch vor der Bundestagswahl. Als Termin haben die Streikenden Donnerstag, 19 Uhr, festgelegt.

Bislang waren Baerbock, Scholz und Laschet lediglich bereit, einzeln, persönlich und nicht öffentlich sowie nach der Wahl zum Gespräch zusammenzukommen. Das akzeptieren aber die Streikenden nicht. Ein Teil der Gruppe hat inzwischen aus gesundheitlichen und psychischen Gründen den Hungerstreik zwar beendet, doch sind neue Streikende hinzugekommen.

Auf die Frage, ob Merkel empfiehlt, dass das geforderte Gespräch stattfindet, sagte Seibert, er habe keine Empfehlungen auszusprechen. Auch richteten sich die Forderungen nicht an die Kanzlerin. Aber aus rein menschlichen Gründen habe man doch Sorgen auszudrücken.