Christliche Klimaschützer fordern Kirchen zu mehr Anstrengungen auf

Christliche Klimaschützer fordern Kirchen zu mehr Anstrengungen auf

Hannover, Berlin (epd). Christliche Klimaschützer haben die Kirchen in ganz Deutschland zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz aufrufen. An 37 Orten übergaben sie zentrale Forderungen an die Bischöfinnen und Bischöfe und andere ranghohe kirchliche Repräsentanten. „Ziel der Aktion ist, dass die Kirchen sich deutlich lauter, sichtbarer und unbequemer in die klimapolitischen Debatten einmischen“, sagte Claudia Schwegmann vom bundesweiten Koordinationskreis der „Christians for Future“ am Donnerstag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Schwegmann übergab den Katalog mit insgesamt zwölf Forderungen jeweils mit einer örtlichen Delegation persönlich an den evangelischen Landesbischof Ralf Meister in Hannover und an den katholischen Bischof Heiner Wilmer in Hildesheim. Abgesandte der „Christians for Future“ waren zudem unter anderem bei dem evangelischen Bischof Christian Stäblein sowie beim katholischen Erzbischof Heiner Koch in Berlin zu Gast.

In München überreichten sie die Forderungen an den evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der zugleich Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Weitere Orte waren etwa Aachen, Augsburg, Bremen, Essen, Magdeburg, Dresden oder Schwerin. Neben katholischen Diözesen und evangelischen Landeskirchen gingen die Forderungen auch an Freikirchen und andere christliche Kirchen. Den Anfang machte bereits am Mittwoch das katholische Erzbistum Hamburg.

Die christlichen Klimaschützer fordern unter anderem, dass die Kirchen selbst bei ihren eigenen Gebäuden und Flächen bis 2030 klimaneutral werden. Klimagerechtigkeit solle in der Pastoral- und Bildungsarbeit wesentlich stärker betont werden. Ihr Geld sollten die Kirchen nicht mehr bei Unternehmen anlegen, die mit Öl, Gas oder Kohle ihren Umsatz machen. Im Blick auf die globale Klimakrise sollten sie anwaltschaftlich für die benachteiligten Menschen eintreten, die von der Krise am härtesten betroffen seien.

Die „Christians for Future“ sehen sich als Teil der weltweiten Bewegung für Klimagerechtigkeit und arbeiten mit der Jugendbewegung „Fridays for Future“ und anderen Gruppen zusammen. Zahlreiche Persönlichkeiten aus dem kirchlichen Spektrum haben sich hinter die Forderungen gestellt, unter ihnen der Benediktinerpater Anselm Grün, der Autor Franz Alt, Missionsdirektor Michael Thiel aus Hermannsburg bei Celle, Akademiedirektor Udo Hahn aus dem bayrischen Tutzing sowie mehrere Professoren, unter ihnen die Theologen Gerhard Kruip und Ruben Zimmermann aus Mainz und der katholische Philosoph Jürgen Manemann aus Hannover.