Sozialverbände fordern Programm gegen Wohnungslosigkeit

Sozialverbände fordern Programm gegen Wohnungslosigkeit

Berlin (epd). Die Diakonie fordert ein bundesweites Aktionsprogramm gegen die Wohnungsnot in Deutschland. Der evangelische Verband erwartet zudem von der kommenden Bundesregierung eine Neuausrichtung der Wohnungspolitik. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) verlangte am Freitag in Berlin zum Tag der Wohnungslosen am Samstag mehr Hilfen für Wohnungslose.

Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, kritisierte, dass „die unzureichende Wohnungspolitik der letzten Jahre und grobe Fehlplanungen zu einem Notstand“ geführt haben. In vielen deutschen Städten und Gemeinden herrsche ein eklatanter Mangel an bezahlbarem, sozialem und inklusivem Wohnraum. Für wohnungslose Menschen sei es nahezu aussichtslos, eine Wohnung zu finden.

Die AWO wies auf eine steigende Anzahl erwerbstätiger Wohnungsloser hin. Dies sei ein Symptom für gesamtgesellschaftliche Fehlentwicklungen, sagte Brigitte Döcker, Mitglied des AWO-Bundesvorstandes. Zu viele Menschen müssten in prekären Lebensverhältnissen zurechtkommen. Notwendig seien außerdem mehr und auskömmlich finanzierte Beratungsstellen für Betroffene sowie spezifische Angebote für besonders schutzbedürftige Gruppen wie wohnungslose Frauen.

Die Diakonie rief zu einem „gemeinsamen Kraftakt von Bund, Ländern und Kommunen“ auf. Die Verschiebung von Verantwortung müsse ein Ende haben. Notwendig sei eine gemeinwohlorientierte Wohnungs- und Bodenpolitik, die für alle Menschen angemessenen Wohnraum sichert. Bei der sozialen Wohnraumförderung sollten feste Versorgungsquoten für wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen vorgesehen werden.