Fachverband fordert bessere Angebote für Menschen mit Suizidgedanken

Fachverband fordert bessere Angebote für Menschen mit Suizidgedanken

Berlin (epd). Der Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) fordert flächendeckende und dauerhaft finanzierte Angebote für Menschen in suizidalen Krisen. „Statt die staatlich geförderte Suizidbeihilfe zu diskutieren oder zu deren Umsetzung bundesweite Beratungsstellen in Betracht zu ziehen, muss dringend die Suizidprävention gestärkt werden“, sagte der Verbandsvorsitzende Winfried Hardinghaus am Dienstag in Berlin. Für schwerstkranke Menschen, die ihrem Leben ein Ende setzen wollten, brauche es mehr niedrigschwellige und multidisziplinäre Aufklärungsangebote.

„In der Regel nehmen Menschen von geäußerten Suizidwünschen Abstand, wenn sie sich gut begleitet und versorgt wissen und nicht das Gefühl haben müssen, zur Last zu fallen“, erklärt Hardinghaus. Suizidprävention müsse als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden.

Um vorbeugende Hilfen auch für ältere und körperlich eingeschränkte Menschen zugänglich zu machen, seien mehr aufsuchende Angebote wichtig, sagte der Präsident. Darüber hinaus fordert der Verband Angebote, die rund um die Uhr in Anspruch genommen werden können und auf altersspezifischen Konzepten beruhen. „Es kann uns als Gesellschaft nicht egal sein, dass mit zunehmendem Alter die Zahl der Menschen, die sich das Leben nehmen, seit Jahren ansteigt“, betonte Hardinghaus.

Mit seinen Forderungen unterstützt der DHPV das Nationale Suizidpräventionsprogramm für Deutschland, die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention sowie die Deutsche Akademie für Suizidprävention. Anlass des Appells ist der Welttag der Suizidprävention am 10. September. Der DHPV ist eine bundesweite Interessenvertretung, der nach eigenen Angaben für mehr als 1.250 Hospiz- und Palliativdienste sowie Einrichtungen steht.