WWF: Gesellschaft bezahlt für Plastikverschmutzung

WWF: Gesellschaft bezahlt für Plastikverschmutzung

Hamburg (epd). Die Kosten für Herstellung, Verbrauch und Entsorgung von Plastik sind offenbar erheblich höher als bisher angenommen. Nach einem am Montag in Hamburg vorgestellten Bericht der Umweltorganisation WWF müssen Regierungen und Gesellschaft für jeden Euro, den die Hersteller in die Plastikproduktion investieren, mindestens zehn Mal so viel bezahlen, um die negativen Auswirkungen zu beheben. Der größte Teil der Kosten werde durch Schäden an Ökosystemen im Meer verursacht, hieß es.

Erstmals gebe es jetzt eine klare Bewertung der langfristigen Kosten, die die Gesellschaft durch die Plastikverschmutzung zu tragen habe, sagte Bernhard Bauske, WWF-Experte für Plastikmüll. Um dieses Ungleichgewicht zu beenden, sei ein gesetzlicher Rahmen für eine erweiterte Produzentenverantwortung notwendig. Die finanzielle Belastung könnte nach Einschätzung Bauskes sogar noch weiter steigen. „Die Kosten der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie auf die Ökosysteme an Land konnten bislang noch nicht oder nur schwer quantifiziert werden.“

Ohne Kurskorrekturen wird sich laut WWF die Plastikproduktion weltweit bis 2040 verdoppeln und die ins Meer gelangende Plastikverschmutzung verdreifachen. Gefordert wird ein UN-Abkommen gegen die Plastikverschmutzung, das Regierungen auf klare Ziele für die Reduzierung, das Recycling und nachhaltige Alternativen verpflichtet.