UN: Weniger als die Hälfte der Menschheit mit sozialer Sicherung

UN: Weniger als die Hälfte der Menschheit mit sozialer Sicherung

Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben eine fehlende soziale Sicherung der meisten Menschen auf der Welt angeprangert. Die Covid-19-Pandemie mit ihren verheerenden ökonomischen Folgen habe die Dringlichkeit einer universellen sozialen Sicherung vor Augen geführt, erklärte die Internationale Arbeitsorganisation der UN am Mittwoch in Genf.

Rund 4,1 Milliarden Menschen, immerhin 53 Prozent der Weltbevölkerung, seien komplett ohne sozialen Schutz wie Kranken- oder Rentenversicherung. Nur 47 Prozent der Weltbevölkerung seien durch mindestens eine Sozialleistung geschützt.

Hinter dem globalen Durchschnitt verbergen sich erhebliche Ungleichheiten, hieß es in dem ILO-Weltbericht zur Sozialen Sicherung. Während die Menschen in Europa und Zentralasien sowie in Nord- und Südamerika noch relativ gut sozial abgesichert seien, bestünden in Asien und dem Pazifik, den arabischen Staaten und in Afrika sehr große Lücken.

Nur für etwa ein Drittel der Menschen im erwerbsfähigen Alter bestehe ein gesetzlicher Schutz der Einkommenssicherung im Krankheitsfall, und weniger als ein Fünftel der Arbeitslosen weltweit könne tatsächlich Leistungen beziehen.

Im Durchschnitt wendeten die Staaten 13 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für den Sozialschutz auf, ohne Gesundheitsdienste. Länder mit hohem Einkommen investierten im Durchschnitt mehr als 16 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung. Hingegen liege dieser Wert bei Ländern mit niedrigem Einkommen nur bei etwas mehr als einem Prozent.