Caritas-Vorstand: Wir helfen Flutopfern über Jahre

Caritas-Vorstand: Wir helfen Flutopfern über Jahre
01.09.2021
epd
epd-Gespräch: Dirk Baas

Wuppertal (epd). Der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln will mit der Einrichtung von mehreren Koordinierungsbüros den Flutopfern in Nordrhein-Westfalen weiter Hilfen anbieten. Man plane vier Anlaufstellen direkt im Flutgebiet, sagte Wolfgang Kues, Vorstand des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen, dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Dabei geht es nicht nur um Geld, auch viele andere Hilfs- und Beratungsangebote wollen wir bündeln“, erklärte Kues. „Und das in enger Abstimmung mit anderen Hilfsorganisationen. Da soll und darf es keine Konkurrenz geben.“

Die Büros soll es im Bereich Wuppertal/Solingen, im Kreis Euskirchen, im Rhein-Erft- und im Rhein-Sieg-Kreis geben. Sein Verband werde vermutlich als erster ein solches Büro eröffnen, berichtete der Vorstand. Den genauen Ort und den Starttermin könne er jedoch noch nicht nennen: „Wir planen, dezentral und auch beweglich vor Ort im Flutgebiet zu sein und stimmen das gerade mit der Kommune Wuppertal ab. Es ist denkbar, in einen Bauwagen, einen Wohnwagen oder einen Container zu ziehen.“ Das sei noch offen.

Wie lange diese Büros betrieben werden, stehe ebenfalls noch nicht fest, ergänzte Kues: „Es gibt Erfahrungswerte, an denen man sich orientieren kann.“ Er nannte die Fluten 2013 in Dresden und Passau. „Danach waren die Hochwasserbüros anschließend zwei Jahre lang besetzt. Und hier bei uns sind die Folgen der Katastrophe deutlich schlimmer.“

Kues sagte weiter: „Wir gehen davon aus, dass sich mit dem Anlaufen der staatlichen Hilfen unsere eigene Arbeit verändern wird.“ Finanzielle Fragen würden mehr in den Hintergrund treten. „Dann wird unsere Hauptaufgabe als kirchliche Organisation sein, zu sehen, wie es den Menschen geht, wie es dem Gemeinwesen geht. Wir werden dann Sozialraumangebote machen, damit sich eine neue Gemeinschaft bildet.“

In den Büros könnten Anträge auf weitere Finanzhilfen aus Spenden der Caritas gestellt werden, erläuterte der Vorstand. „Jetzt schon Geldsummen anzugeben, ist schwierig. Jetzt geht es um Haushaltsbeihilfen, um Beträge bis zu 5.000 Euro.“ Aber hier sei der Prüfaufwand höher. „Wir müssen zumindest klären, ob im Einzelfall eine Bedürftigkeit vorliegt. Und ob es andere Erstattungsquellen gibt, etwa Versicherungen.“ Dir Mittel könnten nur „subsidiär“ eingesetzt werden, etwa da, wo es keine staatlichen Hilfen gebe.